11. Dezember 2024
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Flo Mega im Interview: „Das geht nie weg, Hip-Hop ist immer da.“

Flo Mega im Interview: „Das geht nie weg, Hip-Hop ist immer da.“

Summary:

Wir haben uns mit Flo Mega anlässlich seines neuen Albums zum Interview getroffen.

Moin Flo Mega und Happy Releaseday. Wie geht’s dir an diesem besonderen Tag?

Danke. Ich freu mich, ich bin jetzt gelöst, daran muss man sich erstmal daran gewöhnen.

Fühlt sich ein Releaseday für dich wie ein Geburtstag an oder spürst du noch eine Art Anspannung, wie das Album ankommt?

Scheint echt als wäre Release Day der neue Geburtstag. Ich bekomme mehr Glückwunsche als zu meinem Geburtstag, ich hab erst im Dezember. Ich hab das nicht so auf dem Schirm gehabt. Aber jetzt bekomme ich die ganze Zeit Glückwünsche und ich merke auch, dass sich Leute daran erfreuen, dass ich existiere. Ist schon ganz schön. Ich fühle mich ganz wohl in der Welt, die ich mir vor 25 Jahren ausgesucht habe. (lacht)

Also bist du selbst ziemlich zufrieden mit dem deinem Album „Bäms!“?

Ja na klar. Wäre ich nicht zufrieden, hätte ich es ja nicht rausgebracht.

Kann ja sein, dass man im Nachhinein sich denkt, dass man irgendwas doch lieber anders gemacht hätte.

Immer. Immer. Es nie vollendet in meinen Augen.  Es ist immer irgendwas wo man denkt, Ahh. Egal, darum geht’s aber nicht.

Du hast z.B. ein Lied mit Fanta 4 auf deiner neuen Platte, über welches Feature hast du dich am meisten gefreut?

Es gibt da keine Wertung ich hab mich für jedes einzelne Feature so in der Form gefreut, wie es eben ist. Fanta 4 ist natürlich wirklich Special. 1992 habe ich das erste Mal von diesen jungen Männern deutschsprachigen Rap gehört. Da bin ich schon irgendwie froh, das ist schon ganz schön geil. Aber auch Kwam.E und Chefboss, natürlich alle die drauf sind. Auch die Produzenten: Ghanaian Stallion, Farhot. Alle im Herzen, super happy über die Zusammenarbeit und mit meiner Rolle als Orator (lacht). Bin sehr zufrieden mit, alles cool. Alles Leute die ich auch kenne und keine gekünstelten Zwangs-Features oder so. Hat alles mit Zwischenmenschlichkeit zu tun.

Die Jugglerz haben für das Album produziert, die letztes Jahr zusammen mit Bausa riesen Erfolge feiern konnten. Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Über Kollegen mit denen ich auch zusammenarbeitet. Da bist du dann da vor Ort und merkst, die kennen auch viele Leute, die du kennst, ist alles so ein Milieu letztendlich. Ich hab ja 5 Jahre nichts gemacht, so richtig. Ich hab kleine Sachen gemacht, klar, aber im Großen und Ganzen war ich auch in der Zeit trotzdem ziemlich umtriebig.

 

 

Wenn du mit einem Künstler zusammenarbeiten könntest, egal ob tot oder lebendig, wer wäre es dann?

Das ist eine gute Frage. Haben mich viele gefragt. Wobei postum oder nicht wurde nicht gestellt. Ich hab nämlich meistens aus Spaß immer Leute genannt die schon verstorben sind. Ich sag dir aber ganz ehrlich mit wem ich gerne arbeiten würde und der nicht mehr da ist: mein Freund Dude26 aus Leipzig. Er ist leider verstorben vor ungefähr einem Jahr und das war ein ganz toller Typ und mit dem wollte ich eigentlich noch richtig viele, schöne Hip-Hop Projekte machen.

Du hast ja mit Rap angefangen und mit Soul weiter gemacht. Wie viel Rap ist noch in deiner Seele verwurzelt?

Das geht nie weg, Hip-Hop ist immer da. Das wird auch immer schlimmer (lacht). Es ist alles vom Hip-Hop entstanden. Durch diese Hip-Hop Kultur kriegen alle die relativ gleichen Chancen und da kann man sehr viel für sich und seine Zukunft raus ziehen, ob es nur bei Musik bleibt oder in ne andere Richtung geht. Hip-Hop ist the Mother!

Gibt es irgendjemanden den du gerade besonders feierst?

Ich kann nur immer wieder betonen, dass Kwam.E my Man ist, weil ich den Style mega feier und auch weil er mir vertraut ist. Ich feier natürlich auch meine guten Freunde 5 Sterne. Es gibt auch welche die ich überhaupt nicht feier, das ist ja völlig klar. Aber in Großen und Ganzen muss ich mich da Afrob anschließen, der mal irgendwann sagte, dass er eigentlich alles ganz gut, schön stabil und souverän findet und alles ziemlich nachvollziehbar und ausgecheckt ist. Das muss man schon sagen in Form von Haltung, Attitude, Aussagen und Kreativität ist unfassbar was da heutzutage am Start ist.

Du gibst gerade ein Interview mit dem relevantesten Deutschrap-Magazin. Wie siehst du deine Rolle in dieser Deutschrap-Szene? Zählst du dich dazu?

Nein nicht so wirklich. Ich bin auch kein Rapper, ich bin Hip-Hopper, das ist der Unterschied. Da gibt es Nachheiltigkeits-Bewusstsein, eben andere Werte. Ich glaub nicht, dass ich diesen Sportsgeist habe, da bin ich nicht so gut drin. Ich bin eher der Mystiker-Typ, ich mag mal hier und da paar Beats und wenn ich bock hab’ mach ich mal was. Das ist aber ne ganz andere Richtung. Das ist so als wenn du mich fragen würdest ob ich gern in einer Hardcore Band spielen würde.

Also geht es dir eher um die Community als um die Musik?

100%!

Du hast auf der CD „Lauter Werder“ zum 120-jährigen Jubiläum von Werder Bremen einen Song aufgenommen namens „Jonny Otten“. Was war dein bisher schönstes Erlebnis mit dem Verein?

Wenn ich ganz ehrlich bin war ich vor kurzem erst die ersten zwei Male im Stadion, einmal gegen Schalke und gegen Augsburg. Ich bin aber kein Fan, bin kein affiner Fußball-Typ. Diese Geschichte rührt eher aus meiner Kindheit, weil ich in der Umgebung von dem Stadion aufgewachsen bin. Das ist eher so ein familiäres Ding.

Deine Prognose im DFB-Pokal?

Ich kenn mich echt nicht aus. Meine Prognose ist aber sehr gut (lacht).

Danke für das Interview. Die letzten Worte gehören dir.

Wird ein geiler Sommer! Kauft mein Album! Und lasst uns in den Dialog treten Leute!

 

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Geschrieben von
Robin Fenner
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