26. April 2024
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Rapper, die mehr Hak verdienen

Rapper, die mehr Hak verdienen

OG Keemo

Zugegebenermaßen habe ich OG Keemo auch erst neulich für mich entdeckt. Nach drei Songs habe ich mir direkt seine komplette Discographie zu Gemüte geführt und auf mein Nokia Klapphandy gezogen. Er harmoniert einfach richtig gut mit den Beats von Hausproduzent Funkvater Frank (Props auch an ihn) und schafft es in 2018 noch einen eigenen Trapsound zu finden. Textlich wirkt er total real und ich feier einfach diese Art, wie trocken er seine ekligen, aber irgendwie auch witzige Lines wie „Ein neuer Tag, eine neue Biatch wird gearschfingert“ transportiert.

Pedaz

Alter, die Welt muss mehr Pedaz hören! Sein größtes Problem: Seine Musik ist anfangs wirklich schwer zugänglich. Man weiß nicht genau, wie man damit umgehen soll und ob er diese ganzen Vergleiche ernst meint. Wenn man aber mal ein ganzes Album an Stück gehört hat, sich im besten Falle sogar kurz über ihn beschäftigt, kann man den Typ nur feiern. Erst dann merkt man wirklich, was er textlich eigentlich abliefert. Und da es ja immer die überaus nervige „Realness“-Debatte im Deutschrap gibt, kann ich nur sagen, der Typ ist mit Abstand der realste Rapper in Deutschland. Mit „Schwermetall“ brachte er vor zwei Jahren eines der besten Deutschrap-Alben, die ich jemals gehört habe. Durchgehend einzigartiger Sound und eine heftige Punchline nach der anderen.

PS: Langen, falls du das liest, mach mal wieder mehr Asozialenmusik!

Degenhardt

Ob es an der eigenwilligen Stimme, den ungewöhnlichen Beats oder der düsteren Grundstimmung seiner Alben liegt, kaum jemandem ist der Name Degendardt ein Begriff. Dies sollte eigentlich jeder schnellstmöglich ändern, der irgendwas mit bedrückender, aber gleichzeitig energiegeladener Musik anfangen kann oder einfach nur auf ungewöhnliche Sampleauswahl in den Beats steht. Kaum ein Rapper erzählt mit wenigen Worten derart glaubhafte Geschichten und lässt solche Bilder vor dem geistigen Auge der Hörer entstehen. Leute lasst euch mal nicht vom Plattencover abschrecken und hört euch Terror 22 oder Handbuch des Giftmischers an! Jetzt!

Cro

Ja, der Cro, der mit seinen Alben gefühlte 38 Platin-Auszeichnungen bekommen hat. Leider änderte sich dieser Umstand mit seinem aktuellsten und zeitgleich auch besten Album: tru. konnte nicht mal einen Platz in den Top 10 der kommerziell erfolgreichsten Alben 2017 ergattern. Das empfinde ich schon als unverschämtheit, denn dieses Album ist nicht nur einzigartig und seit Release vor gut einem Jahr immer noch in meiner Playlist, sondern auch musikalisch richtungsweisend. Schwer zu verstehen, warum die weichgespülten, auf Popmelodie basierenden und unkreativen Cro-Songs so viel mehr Hörer ansprechen, als seine musikalisch wertvollen Nummern. Leute, hört mehr tru!

Micel O

Vor kurzem wurde Micel O dank der Kollabo mit Manuellsen einem breiteren Publikum vorgestellt und machte direkt klar, dass er nicht nur als Sidekick des Ruhrpott-Urgesteins fungieren will. Auf diesem Album wie auch auf seinen Solotracks überzeugt der Junge auf ganzer Linie, bändigt von Schnulze bis Trapbanger jede Art von Beat und weiß seine gewaltige Stimme stets optimal einzusetzen. Aus dem Hause Micel O kann man in Zukunft wohl noch einiges erwarten.

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