26. April 2024
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B-Tight im Interview: „Keiner hat es geschafft sowas zu produzieren…“

B-Tight im Interview: „Keiner hat es geschafft sowas zu produzieren…“

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B-Tight prägte einst als Member von Aggro Berlin eine ganze Generation junger Rapfans. Auch heute, 10 Jahre nach Labelschließung ist er in der Szene aktiv und veröffentlicht mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Alben. Wir haben ihn anlässlich seines neuesten Releases „Aggroswing“ zum Interview getroffen.

Hi B-Tight. Wie geht es Dir?

Ja. Gut danke. Selbst?

Auch gut, Dankeschön. In einer Ankündigung zum Album erwähntest du extra, dass dein kommendes Werk ohne Trap und Autotune auskommt. Wieviel sagt das über die aktuelle Entwicklung im Deutschrap aus?

Ja das sagt so einiges aus. Ich find´s erstmal grundsätzlich nicht schlecht, wie sich der Trend entwickelt. Dazu muss ich sagen, dass ich generell gar nichts gegen Trap und Autotune-Mukke habe. Es ist halt sehr viel, sehr überschwemmt. So ist das halt wenn ein Stil erfolgreich ist. Von daher passt das dann auch.

Ist das der Grund warum du etwas komplett anderes machen wolltest?

Ja einfach nur weil ich bock hatte. Ich habe irgendwann Electroswing entdeckt und dann gab‘s so eine Party nach einem Konzert von mir, wo ich dann auch geblieben bin. Wo dann die Leute auch in 20er Jahre Outfits gekommen sind. Die Party ging einfach voll ab. Seitdem hasts mich quasi erwischt. Und dann hab ich mir gedacht: „Eigentlich wäre es doch voll geil wenn man auf so was rappt.“ Ich hatte einfach Bock. Dann hat Wilma mir gesagt: „Ja dann produzier doch mal einfach so was.“ Hab ich ihr erstmal den Vogel gezeigt. Da hab ich ihr gesagt: „Ja wie soll ich das denn machen? Kann ich gar nicht.“ Ja die hat mich dann aber überzeugt, dass ich‘s doch kann. Wir haben es ausprobiert und dann auf einmal waren die Instrumentals auch schon fertig produziert. Da war ich wie im Rausch und hab‘s gar nicht mitbekommen. Hab ihr einfach einen nach dem anderen geschickt und auf einmal war die Grundlage gelegt.

Wie unterschiedlich bist du an Aggroswing ran gegangen, im Vergleich zu deinem letzten Album A.i.d.S. Royal?

Eigentlich gar nicht, das kam aus demselben Bauchgefühl heraus. Ich hör mir meistens die Beats an und gucke dann was der Beat mir sagt, welche Stimmung er mir rüberbringt. Manchmal ist dann auch einfach ein Schlagwort schon da. In manchen Fällen ist es auch so, dass ich irgendwo sitze, stehe oder was auch immer mache und irgendeine Songidee hab‘ und dann den passenden Beat dazu produziere. Das war auch einmal der Fall. Aber ansonsten ist das alles sehr intuitiv entstanden.

Welche Musiker haben dich für das Album am meisten inspiriert?

Parov Stelar. Der ist so, was das Electroswing Ding angeht, glaube ich, der führende von den Produzenten her. Der hat mich da schon sehr inspiriert, ja.

Ein Retro Album, ein Kiffer-Album und nun mit Aggroswing zurück in die 20er. Was kommt als nächstes? Hast du schon einen Plan?

Ja, ich hab schon einen Plan. Ich habe schon einen 5 oder 6 Jahres-Plan. Den verrate ich aber noch nicht. Aber das wird eine sehr lustige Sache. Eigentlich sind die Alben im Kopf schon fertig.

Also gibt es jetzt jedes Jahr ein Album?

Ja genau, den Rhythmus behalte ich schon bei. Das macht sehr großen Spaß. Ich hab das wieder für mich entdeckt, Musik zu machen. Bin da grade voll drinne und gehe voll auf. Also, so lange es mir spaßt macht, schaff ich das auch jedes Jahr ein Album zu machen. Wenn es dann natürlich nur noch Arbeit ist und keinen Spaß mehr macht, dann glaub ich kann man auch nicht so viel Musik am Stück machen.

Wenn du „Aggroswing“ dem B-Tight vor 15 Jahren vorspielen würdest. Was würde er sagen?

Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Vielleicht feiern, weil es einfach was anderes ist, aber trotzdem echt. Also, es ist ja jetzt nicht irgendwie, dass ich mir die Texte schreiben lasse oder mit einer ganz anderen Attitüde da ran gehe. Von der Person her, bin das ja immer noch ich. Und ich denke ich würde es feiern.

Du hast deine Auskopplung ‚Schüsse in die Luft‘ selber produziert. Warum hast du dich gerade bei diesem Album entschieden, selbst zu produzieren?

Weil es keinen gab der das umsetzten konnte wie ich mir das vorgestellt hab. Ich hab das erste Ding selber produziert und hab dann andere Produzenten gefragt ob sie mir das machen können. Meistens war es so, ich hab dann die Vorlage quasi geschickt und dann kam zurück: „Äh, wasn dis?“ Und dann wusste ich: „Ok, ich bin auf den richtigen Weg.“ Keiner hat es geschafft sowas zu produzieren und das war dann für mich sowohl ein Kompliment als auch der Ansporn zu sagen: „Ok, dann zieh ich das weiter durch.“ Weil das hat man dann wohl offensichtlich noch nicht gehört.

 

 

Auf Seite 2 erfahrt Ihr mehr über B-Tights Liebe zum Kaffee, Charterfolge und seine Einstellung zum Valentinstag.

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Geschrieben von
Robin Fenner
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