28. März 2024
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Twin im Interview: „Vorbilder habe ich lange keine mehr“

Twin im Interview: „Vorbilder habe ich lange keine mehr“

Hi Twin! Zu Beginn ganz locker: Wie geht es dir?

Sehr gut, vielen Dank.

 

In den Kommentaren deiner Videos findet man oftmals Sätze wie „Der realste Rapper“. Ist Authentizität für dich das wichtigste Attribut bei deiner Musik, oder steht noch etwas darüber?

Das war es Mal, aber mittlerweile ist es mir wichtiger geworden, einfach Spaß bei der Musik zu haben und ein familiäres Umfeld zu teilen, in dem ich mich auf jeden einzelnen verlassen kann, als darauf zu achten, wer real ist oder nicht. Davon abgesehen schaue ich mir seit meinem ersten Album nicht mehr wirklich die Kommentare der Videos an. Für Fremdschämen und peinliche Sachen hab‘ ich keine Zeit.

 

Du bist nun bei Manuellsens Label König im Schatten unter Vertrag. Was kann dir so ein „bekannteres“ Label bieten, was vorher eventuell nicht möglich war?

König im Schatten konnte mir das Wichtigste bieten: Mich angekommen zu fühlen, verstanden zu werden und mit Musikern zu arbeiten, die mit meinem Umfeld vertraut sind. Der Rest ist mir egal. Wenn es mit Musik nicht klappt, bin ich immer noch ich und andere sind einfach nur irgendwer.

 

Viele werden dich auch für deine Hooliganaktivitäten kennen (Unter anderem durch die Dokus). Siehst Du dich eher als Hooligan mit Rapbackground oder als Rapper mit Hooliganbackground?

Ich sehe mich ganz klar als Straßenköter, der neben dem erwachsenwerden einfach mit Rap zu tun hatte und das in allem, von Basketball bis hin zu DJ, Graffiti und Breakdance. Unabhängig davon, ob ich Hooligan wurde oder ein Hells Angel bin, ich bin Hiphop.

 

Einige Außenstehende interpretieren Menschenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus in die Ultra- und auch Hooligan-Szene hinein. Wie gerechtfertigt ist diese Unterstellung von innen heraus betrachtet?

Dumme „in Schubladen denkende Menschen“ tun das. Sicherlich mag es den einen oder anderen geben, aber darum geht es nicht. Und vor allem, was juckt es denn mich? Es geht um Fußball oder um den Fight und da ist es egal welche Religion, Hautfarbe oder Nationalität man besitzt. Ich habe das schon hundert mal erklärt, aber diese dummen „Schubladen-Menschen“ wollen es nicht verstehen.

 

Versuchst du generell, dich von dem „Hooligan“-Image so langsam loszureißen oder ist das einfach ein Teil von Twin?

Ich versuche mich von gar nichts loszuseilen, ich bin wer ich bin und bereue nichts! Es war eine lange- und eine sehr gute Zeit mit der Brigade, ich werde auch immer ein Teil davon bleiben, aber es kommen neue Kapitel, die geschrieben werden und die sehen jetzt anders aus.

 

Was gibt einem ein 10vs10 auf einem verlassenen Feld, was einem ein normaler Boxkampf nicht geben könnte?

Was ein 10vs10 einem gibt, was einem ein normaler Box Kampf im Ring einem nicht geben könnte.. diese Frage würde ich dir lieber von einem beantworten lassen, der regelmäßig im Ring steht, denn für mich ist es die Freiheit, die Freiheit mich prügeln zu dürfen ohne eingesperrt zu werden ohne als Bestie dargestellt zu werden oder später irgendwelche Probleme zu bekommen… Einfach Dampf ablassen mit Gegnern, die das selbe wollen und gut.

 

 

Kommen wir zur Musik: Wer sind deine musikalischen Vorbilder?

Vorbilder hab‘ ich lange keine mehr, bei den peinlichen Menschen auf der Welt… Bei diesen Rapper da draußen ist es echt hart heutzutage. Aber Manuellsen und Jonesmann sind nach wie vor Idole für mich! Ansonsten noch 2pac, Bone Thugs-N-Harmony und so weiter.

 

Wenn du dein neues Album mit AUUUF Jetzt! vergleichst: Was hast du deiner Meinung nach verbessern können?

Verboten“ mit „auuufjetzt“ zu vergleichen? Das geht nicht. Ich habe alles anders gemacht, angefangen beim Management.

 

Welcher ist dein Lieblingssong deines neuen Albums und warum?

Welches mein Lieblingslied ist, ist schwer zu sagen, weil ich diesmal echt nur Songs drauf gepackt habe, hinter denen ich zu 101% stehe, aber würde dennoch „glaub mir“ sagen!

 

Du hast bei diesem Album eher weniger Featuregäste, dafür aber sehr hochwertige: Arbeitest du generell lieber alleine an Songs, oder zusammen mit anderen Rappern/Musikern?

Die Frage ist falsch formuliert, ich habe mehr Feature- als Solo Tracks auf dem Album, und das liegt daran, dass ich einfach so Spaß am Album hatte und diese Features einfach draufhaben wollte und ich aber deswegen nicht ein Album machen wollte mit 20 Tracks. Aber mehr Features auf Songs werden es in Zukunft nicht werden, da ich nur mit einem bestimmten Schlag Mensch zusammenarbeite.

 

Du machst ja schon seit über 10 Jahren Musik. Zu welcher Zeit fandest du die Hiphop-Szene besser. Heute, oder 2010?

Ich find‘ die Musik heute zwar besser, aber fand damals zum Beispiel die Festivals und HipHop Events, bzw das komplette Live-Ding und den Respekt der Fans damals cooler.

 

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir.

Hört auf jeden Scheiß zu glauben, nur weil man von der Gesellschaft in eine Schublade gesteckt wird, macht euch schlau, hinterfragt, was euch interessiert und nicht, was man euch auf den Teller legt. In diesem Sinne, vielen Dank fürs lesen. Ich wünsche Euch ein schönes Leben und falls ihr Lust habt auf Rap, der nicht klingt wie jeder zweite dann kauft euch verboten! Liebe und Respekt, Twin.

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Geschrieben von
kollin
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