Capital Bra
Bei kaum einem Rapper scheiden sich heutzutage die Geister so sehr wie bei Capital Bra. Laut sind die Rufe, seine Musik sei inzwischen nur generisches, hirnverbranntes „Lelele“-Gebabbel, gleichzeitig sackt der Berliner einen Streamingrekord nach dem anderen ein. Verflachte Musik oder zurecht Kassenschlager? Für uns liegt die Wahrheit wie so oft irgendwo in der Mitte: Die drei älteren Alben „Kuku Bra“, „Makarov Komplex“ und „BLYAT“ schlugen eine deutlich härtere, unkommerziellere Gangart ein, als die drei neuesten Alben und man hat das Gefühl, dass seine Songs damals noch viel eher Unikate waren. Allerdings ist die Gegenwart auch nicht so düster, wie sie von vielen gezeichnet wird: Neuere Songs, wie „Tilidin“, „Klick Klick“ oder „Meine Welt“ sind gute bis hervorragende Songs aus Zeiten, in denen Capital Bra schon längst im Verdacht stand, nur nervige Tanzmusik für pubertierende Halbstarke zu machen. Wird sich die Zahl an austauschbaren Hits also in Zukunft verringern? Wovon hängt das ab? Vor allem von unserem Streamingverhalten. Packen wir es an!